Freitag, 28. Juni 2013

Die Maskulisten - mit Andreas Kemper

Am gestrigen Donnerstag diskutierten wir mit Andreas Kemper über die reaktionäre Bewegung der Maskulisten bzw. Maskulinisten sowie über die organisierte Szene der Antifeminist*innen. Für all jene, die den Workshop verpasst haben: hier ist eine Aufzeichnung!


Mittwoch, 26. Juni 2013

"Es geht niemanden etwas an, dass ich nichts zu verbergen habe"

Unbekannte*r Aktivist*in: "Es geht niemanden
etwas an, dass ich nichts zu verbergen habe."
PRISM und Tempora sind in aller Munde und angesichts des Ausmaßes der anlasslosen Totalüberwachung des Internets ohne richterlichen Beschluss wird George Orwells 1984 öfter als Vergleich bemüht, als facebook Nutzer*innen hat. Doch wer das Buch kennt, weiß: Winston Smith und alle anderen Bewohner Ozeaniens können die sie überwachenden Bildschirme nicht ausschalten. Uns jedoch steht dies (noch) frei und wir sollten es daher auch tun!

Wie ihr eure Betriebssysteme umstellt, welchen Browser mit welchen add-ons Ihr verwenden könnt, wie ihr spurenlose Internet-Recherchen durchführt, welche eMail-Provider ihr nutzen könnt, mit welchen Clients ihr eure eMails abrufen solltet und wie ihr diese verschlüsselt, welche sozialen Netzwerke ihr bevorzugen solltet, welche alternativen Chat- und VoIP/Video-Konferenzprogramme sich anbieten, wie ihr online-Überweisungen bewerkstelligen könnt, welche online Publikationsplattformen zur Verfügung stehen, wie ihr online Dokumente gemeinsam mit anderen bearbeiten könnt, welche Kartendienste sich anbieten, welche Cloud keine "Klaut" ist, welche Alternativen ihr bei Netzanalysen und DNS-Providern habt und sogar wie ihr ins Darknet kommt: All das haben Netzaktivist*innen übersichtlich auf http://prism-break.org/ in einer Tabelle bereits für Euch zusammengetragen und praktisch verlinkt. Jetzt ist es an Euch: Bequemer Smith oder aktive*r ICH?! ;)

Dienstag, 25. Juni 2013

"Niemand hat vor, einen Überwachungsstaat zu errichten"

Stimmt, niemand formuliert die Absicht, denn dieser Überwachungsstaat existiert ja schon längst. Jetzt geht es Politik und Geheimdiensten nur noch darum, ihn stetig auszubauen und technisch up-to-date zu bleiben. Das Bekanntwerden der britischen und amerikanischen Spionageoperationen Tempora bzw. PRISM, die das weltweite Datennetz betreffen sollen, offenbart wahrscheinlich nur die Spitze eines gigantischen Eisberges. Regierungen, die ihrer Bevölkerung nicht über den Weg trauen und gern alles über sie erfahren möchten, jeden kleinsten Lebensbereich ausspähen, um uns vorgeblich vor „Terrorismus“ zu schützen, entfernen sich immer mehr von den Werten der Aufklärung und den in den letzten dreihundert Jahren erkämpften demokratischen Grundrechten. Dabei müssen wir uns fragen, ob nicht Benjamin Franklins Worte: „Diejenigen, die bereit sind grundlegende Freiheiten aufzugeben, um ein wenig kurzfristige Sicherheit zu erlangen, verdienen weder Freiheit noch Sicherheit“ für uns alle gelten. 

Sonntag, 23. Juni 2013

Bildung: Kostenfaktor oder Menschenrecht?

Podiumsdiskussion anlässlich der aktuellen Großproteste gegen die Kürzungspolitik der Landesregierung*


Wann? Donnerstag, 04. Juli 2013, ab 18 Uhr
Wo? Otto-von-Guericke-Universität, Gebäude 5, Hörsaal 4
Wer? Wulf Gallert (Fraktionsvorsitzender DIE LINKE. im Landtag von Sachsen-Anhalt), Thomas Lippmann (GEW-Landesvorsitzender), Nicole Stelzer (Geschäftsführerin des Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt e.V.), ein*e Vertreter*in des kritischen Lesekreises des Infoladens [Salbke], Maximilian Schwarz (RCDS Magdeburg) sowie ein*e Vertreter*in des Hochschulbündnis Sachsen-Anhalt.

Sachsen-Anhalt erlebt zurzeit die größten Hochschulproteste in der Geschichte des noch jungen Bundeslandes. Aber auch andere von Kürzungsandrohungen in Alarmbereitschaft versetzte Bereiche wie die Kulturlandschaft, die Kinder- und Jugendhilfe oder die Soziale Arbeit beteiligen sich immer stärker an den Anti-Kürzungs-Protesten. Nachdem am 30. April 2013 über 7.000 Menschen in Halle auf die Straße gingen, legte Magdeburg einen Monat später, am 30. Mai 2013, mit 10.000 noch einen drauf. Das landesweite Hochschulbündnis wollte die Protestwelle nutzen und rief ein weiteres Mal zur Großdemonstration vor dem Landtag in Magdeburg auf. Über 50 Busse aus Halle stünden für den 12. Juni zur Verfügung, hieß es. Der Landesregierung schlotterten bereits die Knie - doch dann kam das Hochwasser...


Dienstag, 11. Juni 2013

Veganes Aktions- und Kreativcamp am 29./30. Juni

Positionspapiere, Wahlprogramme, Kongresse...Politik muss (aber auch mal) praktisch werden! Daher veranstalten wir, wie auch schon im letzten Jahr erfolgreich erprobt, zusammen mit vegamond, einer veganen Aktionskochgruppe aus Magdeburg, vom 29. bis zum 30. Juni ein veganes Aktions- und Kreativcamp. Stattfinden wird es im Magdeburger "Knast", einer bekannten alternativen Kinder- und Jugend-Freizeit-Einrichtung.

Hier könnt ihr in lockerer Runde tagsüber an verschiedenen Workshops teilnehmen - oder einfach nur entspannen, euch die Zeit am Kicker- oder Billardtisch vertreiben, in der Hängematte von einer besseren Welt träumen. Abends wird diskutiert, gegrillt, getanzt, gefeiert. 

Der Kampf um die Hochschulen

Halle, 30. April: über 7000 Menschen gehen gegen die radikalen Sparvorhaben der sachsen-anhaltischen Landesregierung im Hochschulbereich auf die Straße. Es ist die größte Demonstration seit der Wiedervereinigung. Erstmalig suchten durch die Bank weg alle Hochschulakteur*innen den gemeinsamen Schulterschluss, um ein landesweites Aktionsbündnis auf die Beine zu stellen. Sie nannten es „Perspektiven gestalten“.*

Die Vorgeschichte: bereits seit mehreren Monaten debattiert das Regierungskabinett aus CDU und SPD über vermeintlich notwendige Kürzungen im sachsen-anhaltischen Hochschulwesen. Mindestens 77 Millionen € seien in den nächsten Jahren einzusparen, heißt es. Dabei müsse vor allem darüber nachgedacht werden, eine der beiden medizinischen Fakultäten zu schließen: Halle. Sachsen-Anhalt könne sich auf Dauer keine zwei Unikliniken leisten, meint Finanzminister Bullerjahn (SPD).

Montag, 10. Juni 2013

Gefährliche Deichschutzallianzen

Dammbau in Wolmirstedt, 08.06.13
Gestern Vormittag versetzte eine Meldung die Republik in Alarmbereitschaft: 
+++ Anschläge auf Deiche befürchtet +++

 Die Polizei in Sachsen-Anhalt hat die Bewachung von Deichen verstärkt und bittet die Bevölkerung und alle Fluthelfer um Mithilfe. Wie uns Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht bestätigte, haben Autonome im Internet zu Anschlägen auf gefährdete Deiche aufgerufen. 

 „Wir haben deshalb auch die Luftraumüberwachung erhöht, wir bitten jeden sofort verdächtige Personen zu melden, die an Deichen sind,“ sagte Stahlknecht. Er nimmt die Warnungen sehr ernst, alle verfügbaren Kräfte sind im Einsatz. [1]
Unbekannte (oder ein einzelner Unbekannter?) hatten zuvor unter dem Label "Germanophobe Flut-Brigade" Bekennerschreiben an mehrere Medien- und Presseadressen versendet und den entsprechenden Text auch bei indymedia publiziert, wo er allerdings nach kurzer Zeit von einem Moderator entfernt worden [2], aber weiterhin als Sekundärquelle einsehbar ist [3].

Freitag, 7. Juni 2013

Magdeburgs Oberbürgermeister bedankt sich bei JN-Vorsitzenden für Hochwasserhilfe

Pressemitteilung

Verhaut nicht nur das Krisenmanagement: OB Lutz Trümper
Der Bundesvorsitzende der Jugendorganisation der NPD, Andy Knape, freut sich dieser Tage auf seiner Facebookseite über den persönlichen Dank des Oberbürgermeisters Lutz Trümper für den „nationalen“ Hochwasserkatastropheneinsatz.



Robert Fietzke, Pressesprecher der Linksjugend ['solid] Magdeburg, erklärt: „Nicht nur, dass Lutz Trümpers Krisenmanagement katastrophal ist, jetzt fällt er auch noch dadurch auf, dass er bundesweiten Nazigrößen munter die Hand schüttelt, um sich für den Hochwassereinsatz zu bedanken. Entweder, es handelt sich hierbei tatsächlich um eine „nationale Querfrontbewegung“ am Deich oder Lutz Trümper wusste schlichtweg nicht, wem er da die Hand schüttelt. Letzteres ist aber eigentlich nicht möglich, immerhin ist Knape alles andere als ein Unbekannter und sollte durch einen SPD-Oberbürgermeister, dessen Stadt alljährlich im Januar mit einem durch Knape angemeldeten Nazigroßaufmarsch zu kämpfen hat, zu identifizieren sein, zumal dieser auf dem Foto ein JN-Shirt trägt.“


Mittwoch, 5. Juni 2013

Maskulismus - Organisierter Antifeminismus im deutschprachigen Raum

Vortrag & Diskussion am 27. Juni 2013!

Unter Maskulismus versteht man die Selbstbezeichnung des modernisierten Antifeminismus. Seine Ursprünge liegen in der Vaterrechtsbewegung und manifestieren sich derzeit insbesondere in Internetforen und -diskussionsplattformen. Gemein ist allen Erscheinungsformen des modernen Antifeminismus die deutliche Gegenideologie zur Gleichwertigkeit von Mann und Frau, ein männlicher Opfermythos und Anknüpfungspunkte zur Neuen Rechten bis hinein ins rechtsradikale Milieu.


Maskulisten sehen sich als Gegenbewegung zu einem vermeintlichen "Staatsfeminismus". Sie lehnen jegliche Form von Geschlechterpolitik ab und sprechen diesbezüglich von "Geschlechterumerziehung". Die organisierten Antifeministen wähnen sich in der Rolle von "Kulturkämpfern", die den Untergang des Abendlandes verhindern wollen: "Nur mit einem konsequenten Maskulismus verhindern wir einen unweigerlichen kulturellen Pendelschwung, der Männer und Frauen nach dem Scheitern der heutigen Gesellschaft zurück in ein Zeitalter der straffen und erstickenden Rollenkorsette katapultiert.

Montag, 3. Juni 2013

Internationale Jugendbegegnung in Wolmirstedt

Wir möchten hier auf ein tolles Angebot vom Paritätischen hinweisen und alle ermuntern, sich dort anzumelden :-)

Youth and Participation

http://www.integral-ggmbh.de/#einrichtungen
In der Zeit vom 31.07. -07.08.2013 findet im Bildungs- und Freizeitzentrum Wolmirstedt die siebente internationale Jugendbegegnung mit Partnern aus sieben europäischen Ländern statt (Frankreich, Griechenland, Litauen, Polen, Rumänien, Türkei, Deutschland). "Youth and Participation" richtet sich an Jugendliche von 16 - 25 Jahren. Für die deutsche Gruppe sind noch 5 Plätze frei. Anmeldungen werden ab sofort entgegengenommen. Mit Workshops zur Demokratie und Partizipation werden europapolitische Themen aus Sicht der TeilnehmerInnen diskutiert. Mittendrin gibt es Outdooraktivitäten, Exkursionen nach Magdeburg und Berlin sowie gemeinsame Freizeitaktivitäten. Die internationale Jugendbegegnung wird mit dem "Youthpass - Zertifikat" https://www.youthpass.eu/en anerkannt. 
 

Sonntag, 2. Juni 2013

Türkische Verhältnisse in Frankfurt - oder wie die Polizei das Grundgesetz mit Füßen tritt

Wie im letzten Jahr auch, riefen Kapitalismuskritiker der Blockupy-Bewegung zu Protesten in der Bankenmetropole Frankfurt a.M. auf. Anlass der Kritik war besonders das Handeln der Troika aus IWF, EZB und EU-Kommission in den südeuropäischen Ländern sowie die Haltung der deutschen Regierung zur Krise. Doch die Szenen, welche sich in Frankfurt abspielten, wirkten eher so, als wäre man dieser Tage in Istanbul: GG-Artikel 8 schien an diesem Tag bedeutungslos zu sein.