Dienstag, 27. Mai 2014

Mahnwache in Erinnerung an den 20. Jahrestag der Magdeburger 'Himmelfahrtskrawalle'

An Christi Himmelfahrt vor 20 Jahren, genauer am 12. Mai 1994, erlebte Magdeburg mit den 'Himmelfahrtskrawallen' eine selten da gewesene Eruption des Hasses. Stundenlang jagten Neonazis und "besorgte Bürger" Menschen anderer Hautfarbe oder vermuteter Herkunft durch die Stadt, um sie zusammenzuschlagen. 


Infolgedessen starb wenige Monate später Farid Boukhit, bis heute kein anerkanntes Opfer rechter und rassistischer Gewalt. Nach Opferangaben habe die Polizei die Neonazis nicht nur nicht aufgehalten, sondern auch noch ermutigt.
Statt dem hasserfüllten Mob Einhalt zu gebieten, lenkte sie ihre Aufmerksamkeit lieber auf die Opfer sowie Antifaschist*innen - trotz mehrfacher, schriftlicher Warnungen im Vorfeld, dass die damals äußerst große Naziszene "etwas" an Himmelfahrt plane. Zu allem Überfluss bagatellisierte der Polizeipräsident Schomaker dieses Pogrom, indem er es zu einer üblichen Himmelfahrtsschlägerei reduzierte. Es habe lediglich an der "Sonne und am Alkohol" gelegen. Die "Himmelfahrtskrawalle" stehen in einer langen Kette rassistischer Pogrome Anfang der 1990er-Jahre, die ab 1993 noch begünstigt worden sind durch die faktische Abschaffung des Grundrechts auf Asyl durch die Allianz von CDU, FDP und SPD, mit der den rassistischen Volksmobs von Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen Recht gegeben wurde.

Das Bündnis gegen Rechts Magdeburg veranstaltet am morgigen Mittwoch, den 28. Mai, um 16 Uhr eine Mahnwache am Ort des damaligen Geschehens (Ernst-Reuter-Allee / Breiter Weg). Wir möchten dazu aufrufen, sich daran zu beteiligen. Das Problem heißt Rassismus!

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