Montag, 8. Februar 2016

19. Todestag von Frank Böttcher

Frank Böttcher, 17 Jahre alt, Punk, möchte am 07. Februar 1997 eine Handverletzung im Klinikum Olvenstedt behandeln lassen. Auf dem Hinweg begegnet er einer Gruppe von Nazis, die ihn anpöbeln. Sie werden ihn ein paar Stunden später an der Haltestelle "Klinikum Olvenstedt" mit sieben Messerstichen und Fußtritten zum Kopf umbringen. Frank Böttcher musste sterben, weil er anders aussah als sie, weil er nicht in das Weltbild der Nazis passte.



Er war nicht das erste und auch nicht das letzte Opfer von nazistischer Gewalt. Allein in Magdeburg sind seit 1990 mindestens vier Opfer zu betrauern, von denen aber nur drei "offiziell anerkannt" werden - bundesweit sind es 178. Um die Anerkennung als "Opfer rechter Gewalt" gibt es seit Jahrzehnten einen politischen Streit. Während die "offiziellen" Organe Verfassungsschutz und Innenministerium lediglich 60 zählen, sind es bei unabhängigen NGOs wesentlich mehr. Vor etwas mehr als einem Jahr ist darüber hinaus bekannt geworden, dass über 700 Fälle versuchten und ausgeführten Totschlags neu aufgerollt und auf eine mögliche rechte oder rassistische Tatmotivation untersucht werden [1]. Die Zahl der von Nazis ermordeten Menschen könnte also wesentlich höher liegen als bisher angenommen.

Heute, am 08. Februar 2016 jährt sich der Todestag Frank Böttchers zum 19. Mal. Es gibt zwei Gedenkveranstaltungen, zu denen wir aufrufen möchten: Kranzniederlegung am Westfriedhof (16 Uhr) und eine Kundgebung des Bündnis gegen Rechts am Gedenkstein in Neu-Olvenstedt / Haltestelle "Klinikum Olvenstedt" ebenfalls um 16 Uhr. Nichts und niemand ist vergessen!

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